Abstrakt, Gemälde von Josef DOERR

Josef DOERR (1914-1999)

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Josef Doerr, geboren am 2. Mai 1914 in Speyer und gestorben am 14. November 1999 in derselben Stadt, war ein bedeutender deutscher Maler und Organist. Sein Lebensweg war geprägt von den Wirren zweier Weltkriege sowie seiner Leidenschaft für Kunst und Musik.

Nach seiner Schulzeit an einem humanistischen Gymnasium und dem Abschluss des Lehrerseminars wurde Doerr im Jahr 1939 in die Wehrmacht eingezogen. Während des Krieges kämpfte er an verschiedenen Fronten und kehrte erst 1945 in seine Heimat zurück. Nach dem Krieg begann er eine Karriere als Lehrer, die ihn an verschiedene Orte in der Pfalz führte, bis er schließlich 1962 in Speyer sesshaft wurde. Dort unterrichtete er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1977 an Grund- und Hauptschulen. Parallel zu seiner Lehrtätigkeit entfaltete er sein Talent als Organist, eine Leidenschaft, der er von 1962 bis zu seinem Tod im Jahr 1999 im Priesterseminar Speyer und im Speyerer Dom nachging.

Doerrs künstlerisches Schaffen begann erst spät, im Jahr 1948, als er sich der Malerei zuwandte. Seine Werke reflektieren seine persönliche Auseinandersetzung mit Farbe und Form, eine Thematik, die ihn bis zu seinem Tod beschäftigte. Insbesondere seine späteren Werke zeichnen sich durch organisch-dynamische Formstrukturen aus, die auf meisterhafte Weise den Kontrast zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit verschmelzen lassen, wie von Manfred Zach treffend beschrieben.

Trotz der Herausforderungen, die das Leben im Schatten der Weltkriege mit sich brachte, blieb Doerr sich künstlerisch stets treu. Selbstbewusst verfolgte er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil und arbeitete ausschließlich an der Staffelei. Seine bevorzugten Techniken waren die Mischtechnik, Öl- und Acrylmalerei, wobei er Formen entwickelte, die seinen Farben eine Struktur verliehen, ohne sie dabei zu dominieren. Seine Werke tendierten zunehmend zur Abstraktion, wobei Figuren nur selten thematisiert wurden. Inspiriert von der Kunst Vincent van Goghs, übersetzte er die Schönheit von Mikro- und Makrokosmos der Natur in fließende, dynamische Formen mit einer intensiven und eigenwilligen Farbgebung.

Doerrs Werke finden sich heute in renommierten Sammlungen wie der Stadt Speyer und dem Mittelrhein-Museum in Koblenz und zeugen von seinem außergewöhnlichen künstlerischen Talent und seiner tiefen Verbundenheit mit seiner Heimatstadt und der Natur.

Maße

42,5×37 cm, 24×18,5 cm

Medium

Öl auf Hartfaser

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