Am Chiemsee, 1956, Gemälde von Michel Wagner

Michel Wagner (1893 - 1965 in München)

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Michel Wagner wurde am 20. Dezember 1893 in Muschenried/Oberpfalz geboren und verstarb am 3. Dezember 1965 in München. Er war ein deutscher Maler und Bildhauer, bekannt als Mitglied der Juryfreien Kunstausstellung und der Neuen Gruppe und wird der Verschollenen Generation zugerechnet.

Als Sohn des Bauernpaares Georg und Barbara Wagner wuchs er in ländlicher Umgebung auf, die später oft als Motiv in seinen Werken auftauchte. Mit 15 Jahren verließ er den elterlichen Hof, um in München eine Bäckerlehre zu beginnen. Dort begann er auch erste Zeichnungen anzufertigen und schickte einige davon an Franz von Defregger, der ermutigend darauf reagierte. Im Jahr 1910 begab sich Wagner zu Fuß auf den Weg von München nach Hamburg und heuerte dort auf einem Frachter an. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich zur Kriegsmarine.

Nach dem Krieg im Jahr 1921 entschied sich Wagner für ein Leben in und mit der Kunst. Er entwickelte sein autodidaktisches Können weiter, indem er Schüler von Lovis Corinth und Stanislaus Stückgold wurde. Bereits 1923 stellte er seine Werke auf der jährlichen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast aus. Eine Studienreise nach Brasilien folgte 1923/1924, über die die Kölnische Volkszeitung berichtete. Nach seiner Rückkehr heiratete er die Malerin Else Säulen und ließ sich in Hohenschäftlarn bei München nieder.

In den 1930er Jahren war Wagner besonders aktiv in der Ausstellungstätigkeit, die jedoch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten abrupt endete. Nach dem Krieg nahm er an der ersten Ausstellung zur modernen Malerei in Bayern “Maler der Gegenwart” im Schaezlerpalais in Augsburg teil. Bis 1949 wurden seine Werke in allen westlichen Besatzungszonen gezeigt. In den folgenden Jahren war er an verschiedenen Gruppenausstellungen im In- und Ausland beteiligt.

Wagner zog 1952 mit seiner Frau nach München, wo er ein Jahr nach ihrem Tod verstarb. Sein Haus in Hohenschäftlarn vermachte er der Deutschen Künstlerhilfe.

Posthum wurde Wagner mit dem Bild “Seiltänzer” bei der Sonderausstellung “Drei Jahrzehnte Neue Gruppe” im Rahmen der Großen Kunstausstellung München gewürdigt.

Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, darunter im Glaspalast in München, in der Kunsthalle Bremen, der Berliner Secession, sowie in der Städtischen Galerie in München. Seine Arbeiten finden sich auch in öffentlichen Sammlungen, wie der Bayerischen Staatssammlung, der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, der Galerie Neue Meister in Dresden und dem Museum in Richmond, Virginia.

Maße

67×52,5 cm; 44,5×31 cm

Medium

Öl auf Leinwand auf Karton

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