Otto Geigenberger (* 6. Juni 1881 in Wasserburg am Inn; † 6. Juli 1946 in Ulm) war ein deutscher Maler, der sich vor allem mit Landschaftsmalerei und kunstgewerblichen Arbeiten einen Namen machte.
Als Sohn des Steinmetzmeisters Heinrich Geigenberger und Hortense Rottmayer wuchs er in einem künstlerisch geprägten Umfeld auf. Seine Brüder Paul und August wurden ebenfalls Künstler, und auch seine Zwillinge, Anneliese und Hanns-Otto, studierten später Malerei und Grafik an der Münchner Akademie.
Geigenberger erhielt seine Ausbildung an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München, wo er unter Max Arthur Stremel und Maximilian Dasio studierte. Nach einem Zeichenlehrer-Abschluss am Polytechnikum unterrichtete er kurzzeitig in Oberammergau und Berchtesgaden, bevor er sich 1905 in München als freischaffender Künstler niederließ. Dort gründete er mit seinem Bruder August eine kunstgewerbliche Werkstatt, die sich auf Kinderbuchillustrationen und Spielzeugentwürfe spezialisierte. Studienreisen führten ihn nach Paris, Rom, Luxemburg, Belgien, Holland, Österreich und besonders nach Italien, wo er regelmäßig aquarellierte.
Sein künstlerisches Schaffen erlebte während des Nationalsozialismus eine zwiespältige Rezeption. Einige seiner Werke wurden 1937 im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ aus öffentlichen Sammlungen entfernt, während andere in NS-nahen Kunstzeitschriften wie Deutsche Kunst für alle und Westermanns Monatshefte abgedruckt wurden. Trotz eines zwischenzeitlichen Mal- und Verkaufsverbots durfte er 1942 und 1943 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München ausstellen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Geigenberger Mitglied der „Neuen Gruppe“ in München und der Künstlergilde Ulm. Seine Werke sind in zahlreichen Museen und Privatsammlungen im In- und Ausland vertreten. Er erhielt die Albrecht-Dürer-Medaille der Stadt Nürnberg und war eng mit Künstlern wie Josef Kutter, Anton Kerschbaumer, Max Liebermann und Leo Putz verbunden.
Otto Geigenberger starb am 6. Juli 1946 im Alter von 65 Jahren in Ulm nach einer Operation. Sein Grab auf dem Friedhof in Ulm-Söflingen ist bis heute erhalten.