Leopold Columban Josef Welleba (*30. Januar 1878 in Wien; †24. Dezember 1953 in Wien) war ein österreichischer Komponist und Maler.
Als zwölftes Kind eines Architekten und Neffe des Subpriors des Schottenstiftes, Pater Columbanus Welleba (†1902), genoss Leopold Welleba früh eine umfassende musikalische Ausbildung. Ab 1888 war er Hofsängerknabe in der Wiener Hofkapelle und wurde von Rudolf Bibl und Josef Zoczek unterrichtet. Nach seinem Ausscheiden aus der Hofkapelle 1892 erhielt er kurzzeitig Privatunterricht bei Anton Bruckner sowie bei Eusebius Mandyczewski.
Obwohl er musikalisch ausgebildet war, wandte sich Welleba zunächst der bildenden Kunst zu. An der Akademie der bildenden Künste in Wien studierte er unter Edmund Hellmer (Plastik) und Christian Griepenkerl (Malerei). Seine Erfahrungen in der Hofkapelle hielt er später in einer Sammlung von 16 Aquarellen künstlerisch fest.
1905 wurden erstmals seine Kompositionen öffentlich aufgeführt. Gleichzeitig war er als Porträtmaler tätig. Seine Heirat mit der Fabrikantentochter Helene Fürst (1876–1936) im Jahr 1906 ermöglichte es ihm, sich auf eine freischaffende Karriere als Komponist zu konzentrieren. Nebenbei arbeitete Welleba als privater Musikpädagoge und absolvierte um 1908 eine Kapellmeisterausbildung an der Musikschule Kaiser.
Die Uraufführung seiner Oper Stock im Eisen am 5. Dezember 1909 im Theater an der Wien, die zu wohltätigen Zwecken veranstaltet wurde, erhielt jedoch vernichtende Kritiken. Man warf Welleba „Dilettantismus“ vor. Spätere Aufführungen seiner Instrumentalmusik und Lieder wurden hingegen positiv aufgenommen, und einige seiner Werke wurden auch auf Radio Wien gesendet.
Welleba trat am 22. Februar 1932 der NSDAP bei und war zudem Leiter der Fachgruppe für ernste Musik in der NS-Kulturgemeinde. 1936 wurde er wegen seiner illegalen politischen Aktivitäten verhaftet, jedoch nach mehr als 20 Tagen Haft durch einen Amnestieerlass freigelassen.
Musikalisch fühlte sich Welleba der romantischen Tradition von Richard Wagner und Anton Bruckner verpflichtet. In einer Selbstbiographie lehnte er die „Neue Musik“ vehement ab und verband diese mit antisemitischen Ansichten, die er offen äußerte: „Für mich war diese artfremde Musik der Atonalen eben eine jüdische Angelegenheit, die meinen innersten Gefühlen widersprach und ich scheute mich auch gar nicht, dies offen auszusprechen.“