Joseph von Führich
Joseph Ritter von Führich (*9. Februar 1800 in Kratzau, Böhmen; †13. März 1876 in Wien) war ein bedeutender österreichischer Maler religiöser und historischer Themen und bekannt für seine Zugehörigkeit zur Nazarener-Bewegung. Führichs Talent wurde früh von seinem Vater, dem Maler Wenzel Führich, gefördert. Neben dieser frühen Ausbildung entwickelte Führich autodidaktisch seine künstlerischen Fähigkeiten weiter und schuf schon in jungen Jahren Werke wie das Altarbild „Maria im Grünen“.
Nach einer erfolgreichen Ausstellung in Prag 1819 erhielt Führich ein Stipendium von Graf Clam-Gallas, das ihm das Studium an der Prager Kunstakademie ermöglichte. Dort lernte er unter anderem bei Joseph Bergler und wirkte bald an der Ausstattung verschiedener Kirchen in Orten wie Chanowitz und Liebenau mit. Führich schuf zudem Illustrationen zu Werken von Autoren wie Goethe und Schiller.
Während eines Studienaufenthalts in Wien beeindruckte er Fürst Metternich mit seinen Zeichnungen so sehr, dass dieser ihm 1829 eine Studienreise nach Rom ermöglichte. Dort wurde Führich durch die Nazarener-Künstler und deren religiöse Themen stark geprägt und widmete sich fortan ausschließlich der religiösen Kunst. Diese Hingabe brachte ihm den liebevollen Spitznamen „Theologe mit dem Stifte“ ein.
Nach seiner Rückkehr nach Prag heiratete er 1832 Franziska Gassner und folgte bald darauf einer Einladung Metternichs nach Wien, wo er die Aufsicht über die Gräflich Lambergsche Gemäldegalerie übernahm. Neben seiner kuratorischen Tätigkeit schuf Führich in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Dobiaschofsky und Kupelwieser monumentale Werke, die ihm in ganz Europa Ansehen einbrachten.
Die Revolution von 1848 unterbrach seine Arbeit, und Führich musste kurzzeitig in seine Heimat zurückkehren. Nach seiner Rückkehr nach Wien konnte er seine Lehrtätigkeit wieder aufnehmen und erhielt später den erblichen Ritterstand von Kaiser Franz Joseph I. Führichs Einfluss reichte über Generationen von Schülern hinweg, auch wenn seine kritischen Ansichten über nicht-religiöse Kunst seiner Zeit auf Ablehnung stießen.
Führichs bleibendes Vermächtnis sind seine Kreuzweg-Bilder, die internationale Anerkennung fanden und durch Kupferstiche weit verbreitet wurden. 1872 trat Führich in den Ruhestand und wurde anlässlich seines 75. Geburtstags zum Ehrenbürger Wiens ernannt. Nach seinem Tod 1876 wurde er auf dem Friedhof Grinzing in Wien beigesetzt. Zu seinem Gedenken wurde eine Straße im ersten Wiener Bezirk „Führichgasse“ benannt, und die österreichische Post veröffentlichte 2001 eine Sondermarke zum 125. Todestag.
Εμφάνιση του μοναδικού αποτελέσματος
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Konvolut mehrerer Entwürfe | Zeichnungen von Josef v. Führich (attr.)
Joseph von Führich (1800 – 1876)