Oskar Gräf (1861–1912) war ein deutscher Genremaler und Illustrator, dessen künstlerisches Schaffen zwischen Plauen und München angesiedelt war. Geboren in Plauen, begann er seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden. Ab 1886 setzte er sein Studium an der Münchner Akademie fort, wo er ein Schüler von Franz von Defregger wurde, einem der bedeutendsten Vertreter der realistischen Historien- und Genremalerei jener Zeit.
Gräf spezialisierte sich auf das Genre des Alltäglichen und Ländlichen, das er mit einem feinen Gespür für Atmosphäre und Detail umsetzte. Bereits 1889 und 1890 stellte er Werke im renommierten Münchner Glaspalast aus, was ihm Aufmerksamkeit in der damaligen Kunstszene einbrachte.
Neben seiner Tätigkeit als Maler war Gräf auch als Illustrator gefragt. Für die weit verbreitete Familienzeitschrift „Die Gartenlaube“ schuf er zahlreiche Zeichnungen und Illustrationen, die seine erzählerische Bildsprache einem breiten Publikum bekannt machten.
Oskar Gräf war hauptsächlich in München tätig, kehrte jedoch später in seine Heimatstadt Plauen zurück, wo er 1912 verstarb. Sein Werk spiegelt die erzählfreudige Bildtradition des späten 19. Jahrhunderts und zeigt ihn als aufmerksamen Beobachter des alltäglichen Lebens.