Käthe Härlin

Käte Schaller-Härlin, geborene Härlin, (* 19. Oktober 1877 in Mangalore, Karnataka, Indien; † 9. Mai 1973 in Stuttgart-Rotenberg; vollständiger Name: Katharina Maria Schaller-Härlin) war eine deutsche Malerin, bekannt für ihre Porträts, Stillleben und monumentale Kirchenmalerei.

Härlin war das vierte von acht Kindern des evangelischen Pfarrers und Indien-Missionars Emmerich Härlin und dessen Ehefrau Anna Härlin, geborene Nast. Sie wuchs in Gruibingen auf. Ihre jüngere Schwester war die Keramikerin Dorkas Reinacher-Härlin.

Härlin besuchte die weiterführende Schule ihres Onkels in Göppingen, das Härlinsche Töchterinstitut. Um 1893 begann sie ihr Studium an der Kunstgewerbeschule Stuttgart bei Magdalene Schweizer. Im Württembergischen Malerinnenverein nahm sie Unterricht im Aktzeichnen bei Rudolf Yelin d. Ä. Von 1900 bis 1904 studierte sie an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins und veröffentlichte erste Illustrationen in den Zeitschriften Jugend und Meggendorfer Blätter. Ihre Studienreisen führten sie nach Italien und Frankreich.

Im Sommersemester 1909 nahm sie Unterricht bei Adolf Hölzel an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. 1911 heiratete sie den Stuttgarter Kunsthistoriker und Kunsthändler Hans Otto Schaller, mit dem sie eine Tochter, Sibylle, hatte. Hans Otto Schaller fiel 1917 vor Ypern.

Schaller-Härlin war vor allem als Porträtmalerin bekannt und konnte dank eines großen Netzwerks davon leben und ihre Tochter großziehen. Sie porträtierte viele bekannte Persönlichkeiten, darunter Theodor Heuss und Elisabeth Mann.

1944 wurde ihr Stuttgarter Haus mit Atelier zerstört, woraufhin sie nach Eschach zog. 1950 zog sie in die Villa Schaller am Rotenberg in Stuttgart, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Noch bis ins hohe Alter malte Käte Schaller-Härlin vor allem Stillleben.

Zusammen mit dem Kirchenarchitekten Martin Elsaesser schuf sie Wand- und Glasmalereien für verschiedene evangelische Kirchen in Württemberg, wie die evangelische Stadtpfarrkirche in Stuttgart-Gaisburg (1913), die evangelische Martinskirche in Oberesslingen (1918), die evangelische St.-Blasius-Kirche in Holzelfingen (1909), die evangelische Lutherkirche in Baden-Baden Lichtental (1907 und 1910) und die Eberhardskirche in Tübingen (1911).

Ihr Werk umfasst Illustrationen, sakrale Wand- und Glasmalereien, Porträts, Stillleben und Landschaftsmalerei. Giotto-Studien in Florenz prägten ihren monumentalen Malstil, der an die Jugendstil-Malerei anknüpfte und sich durch Begegnungen mit Werken von Henri Matisse, Maurice Denis und Paul Cézanne immer wieder modernisierte. Sie spielte eine Schlüsselrolle als Frau in der sakralen Wand- und Fenstergestaltung.

Käte Schaller-Härlins Grab befindet sich auf dem Stuttgarter Pragfriedhof.

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