Willy TER HELL

Wilhelm Reemt ter Hell, bekannt als Willy ter Hell, wurde am 2. Dezember 1883 in Norden geboren und starb am 1. Juli 1947 in Hofgeismar. Er war ein deutscher Landschaftsmaler, Zeichner und Grafiker. Ter Hell wuchs als siebtes von neun Kindern des Auktionators Jan ter Hell und seiner Frau Aleida Harmina, geborene Meyer, auf. Die Familie stammte ursprünglich aus Dreibergen im Ammerland und war nach Ostfriesland eingewandert. Beide Eltern waren gläubige Lutheraner, und seine Mutter vermittelte ihren Kindern früh die Kunst des Zeichnens.

Willy ter Hell besuchte das Ulrichsgymnasium in Norden und schloss es mit dem Abitur ab. Obwohl er ursprünglich ein Kunststudium beginnen wollte, verhinderten finanzielle Schwierigkeiten diesen Plan. Stattdessen begann er 1901 eine Lehre als Theatermaler in Berlin. Nach drei Jahren konnte er als Schüler zu Professor Harder an die Berliner Akademie der Künste wechseln, wo er sich intensiv mit Panoramen und Dioramen beschäftigte. Aufgrund einer Erkrankung seines Vaters musste ter Hell seinen Aufenthalt in Berlin jedoch auf andere Weise finanzieren und arbeitete als bezahlter Gehilfe bei Harder. Er besuchte zusätzlich Abendkurse im Berliner Kunstgewerbemuseum.

Im Jahr 1906 reichte ter Hell auf Anraten von Freunden drei seiner Arbeiten für die Große Berliner Kunstausstellung ein, die angenommen wurden. Dies bestärkte ihn in seinem Entschluss, als Kunstmaler zu arbeiten. Noch im selben Jahr zog er nach Dresden, um bei Eugen Bracht zu studieren. Trotz anfänglicher Skepsis seitens Bracht erhielt ter Hell die Freiheit, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Großen Silbernen und der Großen Goldenen Medaille auf Schülerausstellungen.

Nach einer erfolgreichen Phase in Dresden zog ter Hell zurück nach Berlin, wo er 1912 Margarete Starck kennenlernte und heiratete. 1920 wurde ihre einzige Tochter Ina geboren, die später ebenfalls Malerin wurde. Ter Hells Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, und er war auf bedeutenden Ausstellungen vertreten, unter anderem auf der internationalen Kunstausstellung in München und der Weltausstellung 1915 in San Francisco.

Willy ter Hell war Mitglied des Märkischen Künstlerbundes und beteiligte sich an der Ausmalung der Brandenburghalle im Schöneberger Rathaus. Im Ersten Weltkrieg diente er als Frontsoldat, konnte aber weiterhin künstlerisch tätig bleiben. Nach dem Krieg unternahm er zahlreiche Studienreisen und spezialisierte sich auf die Darstellung von Mittelgebirgen.

Am 1. April 1933 trat ter Hell der NSDAP bei und war in den folgenden Jahren ein anerkannter Künstler im nationalsozialistischen Deutschland. Er war ehrenamtlicher Mitarbeiter der Reichskulturkammer und stellte auf mehreren Großen Deutschen Kunstausstellungen aus. Viele seiner Werke wurden von prominenten Nationalsozialisten erworben. 1943 wurde sein Berliner Atelier zerstört, und ein Großteil seiner Arbeiten ging verloren. Er zog daraufhin nach Turek und schließlich nach Hofgeismar, wo er 1947 an einer Lungenentzündung starb.

Ter Hell blieb seiner ostfriesischen Heimat stets verbunden. Er las regelmäßig den Norder Ostfriesischen Kurier und war Mitglied im Berliner Ostfriesenverein. Erst 2008 konnte im Heimatmuseum Norden eine Ausstellung seiner Werke realisiert werden, die rund sechzig seiner Arbeiten zeigte.

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