Landschaft Bad Wimpfen, Ölgemälde von Hermann Busse

Herrmann Busse (1883- 1970)
Einzelne Farbfehlstellen, Gemälde sollte gereinigt werden

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Hermann Busse, geboren am 25. Februar 1883 in Lütkendorf und verstorben am 8. Januar 1970 in Heilbronn, war ein deutscher Maler.

Als das vierte und letzte Kind des Zimmermanns Wilhelm Busse und seiner Frau Wilhelmine Thurmann wurde er in Lütkendorf geboren. Er besuchte die örtliche Volksschule und absolvierte anschließend eine siebenjährige Malerlehre in Putlitz, bei der er sich auf dekorative Wandmalerei spezialisierte. Nach Abschluss seiner Lehre begab er sich zwischen 1906 und 1907 auf eine zweijährige Bildungsreise durch Deutschland, die Schweiz, Österreich und Italien. In den Jahren 1907 bis 1912 lebte er abwechselnd in Berlin, wo er seine künstlerische Karriere vorantrieb, und in Lütkendorf, wo er seine Eltern unterstützte. Neben seiner Arbeit im Berliner Maleratelier E. Delorette war er auch als freischaffender Künstler tätig und erhielt 1911 auf der Perleberger Jubiläums-Gewerbausstellung die Silberne Medaille für drei seiner Gemälde.

Durch die Unterstützung des Ritterschaftsdirektors von Freier erhielt Busse eine Subvention des Provinzialausschusses Brandenburg in Höhe von 1000 Goldmark, die es ihm 1914 ermöglichte, sich an der Hochschule für die bildenden Künste in Berlin einzuschreiben. Seine akademische Ausbildung wurde jedoch von 1915 bis 1919 durch seinen Dienst als Ersatz-Reservist zur Marine unterbrochen. Nach seinem Militärdienst setzte er sein Studium bei Professor Arthur Krapf fort und wurde 1920 Meisterschüler von Professor Olof Jernberg. In den Jahren 1919 und 1920 unternahm er Studienreisen nach Thüringen und Württemberg, wo er seine zukünftige Frau Leni Kieser kennenlernte. Von da an verbrachte er die Sommer in Jagstfeld und die Wintermonate in Berlin.

Busse nahm an den Großen Berliner Kunstausstellungen der Jahre 1921, 1922 und 1924 teil, bevor er 1924 aufgrund der Wirtschaftskrise zu seiner Frau nach Jagstfeld zog. In den folgenden Jahren beteiligte er sich an Ausstellungen im Münchner Glaspalast und eröffnete 1930 eigene Ausstellungsräume in Jagstfeld. Er wurde Mitglied des Heilbronner Künstlerbundes und malte gemeinsam mit Wilhelm Schäffer. Nach 1933 war Busse auch im Gemeinderat der neu gebildeten Gemeinde Bad Friedrichshall tätig und war zeitweise stellvertretender Bürgermeister.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden 1944 Teile seiner frühen Werke in Berlin und 1945 der Gasthof in Jagstfeld zerstört. Nach dem Krieg dienten seine wiederhergestellten Atelier- und Ausstellungsräume als Unterkünfte für Flüchtlinge, was ihn dazu veranlasste, vermehrt in der freien Natur zu malen.

Im Jahr 1953 beteiligte er sich an einer Gruppenausstellung im Württembergischen Kunstverein Stuttgart und Heilbronn, und 1955 gründete er den Jagstfelder Kreis, eine lose Künstlervereinigung. 1960 musste er seine Räume im Gasthof Schöne Aussicht aufgeben und zog nach Heilbronn. 1963 veranstaltete der Kunstverein Heilbronn eine Retrospektive zu Busse’s 80. Geburtstag. Hermann Busse verstarb am 8. Januar 1970 in Heilbronn. Im Historischen Museum der Stadt Heilbronn fand im selben Jahr eine Gedächtnisausstellung statt, und 1980 präsentierten die Städtischen Museen Heilbronn erneut eine Werkschau des Malers.

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