Die Heilige Familie, Gemälde von Ivo Salinger, Wien

Ivo SALIGER (1894-1987) Ein paar Farbabplatzer und Kratzer, insbesondere wo der Rahmen aufsaß, durch Reibung

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Ivo Saliger (* 21. Oktober 1894 in Königsberg-Wagstadt; † 14. Januar 1987 in Wien) war ein österreichischer Maler und Radierer, der gelegentlich das Pseudonym Ovid Seralgi verwendete.

Saliger wurde in Königsberg in Schlesien (Mährisch-Schlesien) geboren. Er war der Sohn des Gerichtssekretärs Robert Saliger und der Kaufmannstochter Ida Saliger, geb. Mück. Mit sieben Jahren zog die Familie nach Iglau, wo Saliger über einen befreundeten Maler zur Kunst fand und mit dem Zeichnen begann. Nach dem Tod seines Vaters zog die Familie nach Olmütz, wo Saliger ersten Unterricht bei einer Malerin erhielt. Er besuchte Gymnasien in Olmütz und Wien, wo er ab 1908 dauerhaft lebte. Anschließend studierte er an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien bei Ludwig Michalek. Von 1912 bis 1917 studierte er Malerei und Radierung an der Akademie der bildenden Künste Wien unter Rudolf Jettmar und Ferdinand Schmutzer. 1913 stellte Saliger im Wiener Künstlerhaus aus und präsentierte bei der Bugra 1914 mehrere Radierungen. 1917 erhielt er den Staatspreis der Akademie.

1917/1918 arbeitete Saliger als Assistent von Michalek an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und war bis 1919 staatlich bestellter Leiter des Radierkurses und des grafischen Lehrkurses. Später lebte er als freischaffender Künstler in Wien. 1930 studierte er an der “Academie moderne” in Paris, um seine Ölmalerei und die Darstellung des weiblichen Aktes bei Fernand Léger und Amédée Ozenfant zu vervollkommnen. 1933 erhielt er für sein Bild “Morgenbad” die Medaille der Stadt Graz.

Saliger war seit 1936 illegales NSDAP-Mitglied und beantragte am 13. Juni 1938 die reguläre Aufnahme in die Partei, die ihm rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres gewährt wurde (Mitgliedsnummer 6.309.213). Seine pathetische Bildsprache entsprach dem Geschmack der Nationalsozialisten, wodurch seine Gemälde auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen zwischen 1937 und 1944 gezeigt wurden.

Über Salingers künstlerisches Wirken nach 1945 ist wenig bekannt. Er starb 1987 im Alter von 92 Jahren, laut einigen Quellen in Wien, laut anderen in Bad Goisern. Sein Grab befindet sich auf dem Hernalser Friedhof.

Saliger war als Maler und Radierer tätig und schuf bevorzugt weibliche Akte, oft vor Landschaften, sowie Gruppenbilder. Zu seinem Gesamtwerk gehören außerdem Landschaftsbilder und Porträts. In frühen Arbeiten griff er das Thema Medizin auf, möglicherweise inspiriert durch die Leukämie-Erkrankung seiner Schwester (z. B. Radierung “Der Röntgenologe schießt mit Röntgenstrahlen auf den Tod”, 1921). Seine späteren Akt-Gemälde zeigen häufig Szenen aus der griechisch-römischen Mythologie, wobei die Figuren oft modische Frisuren oder andere Verweise auf die Gegenwart tragen (z. B. “Rast der Diana”, “Das Urteil des Paris”, 1939), wodurch eine irritierende Wirkung erzielt wird. Seine Werke zeichnen sich oft durch einen hohen Grad an Pathos aus. Saligers Entscheidung, sich den ästhetischen Normen der NS-Kunstpolitik anzupassen und die Errungenschaften der Moderne zu ignorieren, führte zu einem kraftlosen Malstil mit vergleichsweise matter Farbpalette und tendenziell flächiger Modellierung der Körper.

Medium

Öl

Maße

69,5×100 cm

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