Henri Joseph Harpignies wurde am 28. Juli 1819 in Valenciennes geboren und verstarb am 28. August 1916 in Saint-Privé im Département Yonne. Er war ein renommierter französischer Maler, der sich auf Landschafts- und Genremalerei spezialisierte.
Ursprünglich stammte Harpignies’ Familie aus Belgien. Nachdem er seine Tätigkeit als Handelsreisender im Jahr 1848 aufgegeben hatte, widmete er sich verstärkt der Malerei und wurde von dem Landschaftsmaler Jean Alexis Achard (1807–1884) unterrichtet. Zwischen 1850 und 1852 unternahm er ausgedehnte Reisen durch Deutschland und die Niederlande bis nach Italien, wo er in Rom an der Akademie studierte.
Nach seiner Rückkehr im Jahr 1852 richtete Harpignies sein eigenes Atelier in Paris ein. Dort traf er auf aufstrebende Künstler wie Jean-Léon Gérôme und Jean-Louis Hamon. Sein Debüt im Salon gab er bereits im darauffolgenden Jahr mit Landschaften von Capri und seiner Heimatstadt Valenciennes. Seine Bekanntheit wuchs besonders nach seiner Teilnahme am Salon des Jahres 1861 mit dem Werk “Wald am Ufer des Allier”. Eine zweite Reise nach Italien folgte im Jahr 1863, die bis 1865 dauerte und sein Schaffen nachhaltig beeinflusste.
1866 erhielt Harpignies eine Medaille für sein Gemälde “Abend in der römischen Campagna”, das vom Musée du Luxembourg erworben wurde. In seinem Werk setzte er die Tradition der Landschaftsmalerei fort, die von Camille Corot initiiert wurde. Mehrere Auszeichnungen folgten, darunter Medaillen in den Jahren 1868 und 1869 sowie die Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion im Jahr 1875. Auf der Weltausstellung im Jahr 1900 wurde ihm der Grand Prix verliehen.
Ab 1878 lebte Harpignies in Saint-Privé, wo er weiterhin als Maler, Grafiker und Aquarellist tätig war. Seine einflussreichen Landschaftsbilder wurden stark von der Barbizon-Schule geprägt. An seinem 97. Geburtstag konnte er auf ein erfülltes und erfolgreiches Leben zurückblicken, bevor er einen Monat später verstarb.
