Gemälde eines sitzenden Paares, Heinrich Rettig, München um 1900

Heinrich Rettig (1859-1921) Papier hat Alterungsspuren, Stockflecken und Verunreinigungen

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Heinrich Rettig, geboren am 30. Mai 1859 in Breslau, Provinz Schlesien, und entschlafen am 4. Dezember 1921 in München, war ein deutscher Maler von vielfältigem Talent. Sein Schaffen umfasste Landschaften, Architektur, Genreszenen und Porträts, und er zeichnete auch als Illustrator.

Als Sohn des Kaufmanns Jakob Rettig und seiner Ehefrau Ida, geborene Steinlein, erblickte Heinrich das Licht der Welt in Breslau. Seine Bildung begann er am Maria-Magdalenen-Gymnasium, wo er im Frühjahr 1879 sein Abitur ablegte. In Berlin begann er sein künstlerisches Studium an der Bauakademie, wechselte jedoch bald zur Kunstakademie, wo er unter renommierten Künstlern wie Paul Thumann, Otto Knille und Ernst Hildebrand die Malerei fünf Jahre lang vertiefte. Unter dem Spitznamen “Baron” war er Teil der studentischen Vereinigung Tartarus in Düsseldorf, obwohl er dort nicht an der Kunstakademie eingeschrieben war. Um 1885 ließ er sich in München nieder, wo er 1890 die Landschafts- und Figurenmalerin Ida von Clesius heiratete und regelmäßig seine Werke im Glaspalast ausstellte. Sein Aquarell “Die Alte” wurde auf der Münchner Internationalen Kunstausstellung von 1897 mit der “Kleinen Goldenen Medaille” ausgezeichnet. Rettig war Mitglied mehrerer Künstlervereinigungen, darunter der Münchner Künstlergenossenschaft, “Die 48” und des Ausstellerverbands Münchener Künstler. Darüber hinaus unterrichtete er Aquarellkurse für Damen, wobei Ida Paulin eine seiner Privatschülerinnen war. Vor dem Ersten Weltkrieg unternahm er eine Studienreise nach Venedig und malte 1920 auf Hiddensee.

In den 1880er Jahren schuf Rettig das naturalistische Gemälde “Vorstadthof”, das die triste Atmosphäre eines Berliner Vorstadt-Hinterhofs einfängt und 1916 von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen erworben wurde. Hauptsächlich bekannt war er jedoch für seine Aquarelle, die oft Genreszenen mit weiblichen Figuren umfassten. Seine Fähigkeit, Charaktere und Emotionen einzufangen, brachte ihm den Ruf eines “Physiognomikers und Seelenmalers” ein, während seine virtuose Behandlung von Stoffen als Meisterleistung galt. Zusätzlich zu seiner malerischen Tätigkeit war Rettig auch als Illustrator tätig, unter anderem für die Zeitschrift “Die Gartenlaube” im Jahr 1891 und für den Lyrik-Prachtband “Liebe und Leben” von Friedrich von Bodenstedt, der 1892 in Leipzig veröffentlicht wurde.

Maße

28,5x 39,5 cm

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