Emanuel Salomon von Friedberg-Mírohorský (18. Januar 1829, Prag – 10. Dezember 1908, Prag) war ein tschechischer Maler, Illustrator, Übersetzer, Autor und Offizier in der österreichischen Armee. Er war auch ein Verfechter des Vegetarismus und der Abstinenz. “Mírohorský” war ein künstlerisches Pseudonym, das im Tschechischen dasselbe bedeutet wie “Friedberg” (friedlicher Berg).
Er entstammte der angesehenen Familie Salomons von Friedberg. Ab 1837 nahm er Zeichenunterricht an der örtlichen Gymnasiumsschule bei František Tkadlík und Antonín Mánes von der Akademie der Bildenden Künste. Im Jahr 1840 wurde er Schüler an der Theresianischen Militärakademie, wo sein Onkel Moric Fialka [cs], ein Armeeoffizier und Journalist, einer seiner Lehrer war und großen Einfluss auf Emanuel hatte.
Er schloss seine Ausbildung 1847 ab und kehrte nach Prag zurück, wo er dem 28. Infanterieregiment beitrat. Im Jahr 1848 kämpfte sein Regiment unter dem Befehl von Feldmarschall Radetzky in der Schlacht bei Custova. Weiterhin beteiligte er sich an der Niederschlagung der Revolution in Wien und später in Ungarn. Für seine Tapferkeit in der Schlacht von Kápolna erhielt er am 27. Februar 1849 das Militärverdienstkreuz.
In den folgenden Jahren arbeitete er an der militärischen Kartierung von Vojvodina, der Walachei und Ungarns. Er machte rasche Fortschritte in seiner Karriere.
Im Deutsch-Österreichischen Krieg diente er als Chef des Generalstabs in Verona und leitete die Verhandlungen mit dem italienischen General Enrico Cialdini, dessen Truppen 1866 illegal die Grenze überschritten hatten. Danach wurde er zum Generalstab in Zadar versetzt.
1873 wurde er zum Generalmajor befördert und 1878 zum Feldmarschalleutnant.
Während seiner militärischen Laufbahn malte er, wann immer es möglich war. Er schrieb auch Artikel für tschechische Zeitungen.
1883 trat er in den Ruhestand, kurz nach einem Galadinner mit Kaiser Franz Joseph, bei dem es wegen der Frage des tschechischen Nationalismus zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sein soll, doch ist dies nicht sicher belegt. Nach seinem Ruhestand erhielt er den Orden der Eisernen Krone und wurde im darauf folgenden Jahr zum Freiherrn ernannt.
Er ließ sich in Prag nieder, wo er sich vielen Interessen widmete. Er malte weiterhin und schrieb.
Er malte in verschiedenen Genres, darunter Schlachtszenen, die auf Bestellung des Kaisers entstanden. Seine frühen Werke sind größtenteils Aquarelle, bedingt durch die Schwierigkeit, Ölgemälde unterwegs oder in Bewegung anzufertigen. Außerdem illustrierte er Bücher und lieferte vermutlich tausende Zeichnungen für Zeitschriften, die aufgrund ihres anti-regierungsfeindlichen Inhalts anonym veröffentlicht wurden. Er hatte auch eine bedeutende Ausstellung auf der Allgemeinen Landesjubiläumsausstellung (1891). Die meisten seiner Gemälde wurden an Museen, Kirchen, Freunde und ehemalige Kollegen verschenkt.
Seine eigenen Schriften beziehen sich auf seinen Militärdienst; insbesondere “Válečnictví polní a vojenství” (eine Geschichte der Kriegsführung, mit einigen Abschnitten von Miroslav Tyrš verfasst). Er verfasste auch Artikel für Ottos Enzyklopädie und schrieb einige Theaterstücke. Sein größtes literarisches, jedoch unveröffentlichtes Werk ist seine Autobiografie “Paměti z mého žití”.
Emanuel war sprachlich sehr begabt. Er sprach fließend Tschechisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch sowie teilweise andere slawische Sprachen. Er übersetzte mehrere Bücher ins Tschechische.
Neben Malen und Schreiben war sein größtes Hobby ein gesunder Lebensstil. Schon von Kindheit an war er Antialkoholiker und Nichtraucher. Er trank auch keinen Kaffee. Ab 1851 interessierte er sich für Hydrotherapie und wurde später Vegetarier. Als Rentner hielt er Vorträge zu diesem Thema und gründete 1893 “Český Kneipp”, eine Gesellschaft für einen gesunden Lebensstil.
