Jo Pieper, eigentlich Josef Pieper, wurde am 1. August 1893 in Recklinghausen geboren und verstarb am 30. September 1971 in Essen. Er war ein deutscher Maler und Grafiker.
Nach seiner Geburt im Ruhrgebiet absolvierte Jo Pieper zwischen 1910 und 1914 sein Studium an der Kunstgewerbeschule in Dortmund. Während des Ersten Weltkrieges diente er als Soldat. Nach dem Krieg knüpfte er Kontakte zum Künstlerkreis um Mutter Ey in Düsseldorf und ließ sich 1922 als freischaffender Maler und Grafiker in Essen nieder, wo er unter anderem Plakate entwarf. Zu seinen bekannten Werken zählt die stilisierte Tulpe von 1929, die zur Eröffnung der Großen Ruhrländischen Gartenbauausstellung (GRUGA) entstand und heute als Symbol des Grugaparks dient, unter anderem auf dem Grugaturm zu finden ist.
In den 1930er Jahren übernahm Pieper eine Lehrtätigkeit als nebenamtlicher Lehrer an der Folkwangschule in Essen, wo er Freihand-, Pflanzen- und figürliches Zeichnen unterrichtete. Er war auch auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen in München von 1939 bis 1944 sowie 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in der DDR vertreten.
1958 kehrte er an die Folkwangschule für Gestaltung zurück, wo er bis kurz vor seinem Tod Akt- und figürliches Zeichnen lehrte, bevor er aus gesundheitlichen Gründen die Lehrtätigkeit aufgeben musste.
Piepers künstlerisches Interesse galt Themen wie Zigeuner, Mutter und Kind, Porträts, Akte und Landschaften der Nordsee. Er malte auch Erinnerungen an seine Reisen nach Belgien, Frankreich, die Niederlande und Österreich, wobei insbesondere Paris und Tirol in seinen Werken deutlich erkennbar sind.
Er war Vorstandsmitglied im Ruhrländischen Künstlerbund Essen (RKB) und stellte gemeinsam mit anderen Künstlern wie Josef van Heekern unter anderem bei verschiedenen Ausstellungen aus. Heute befinden sich Teile seiner Werke sowohl in Privatbesitz als auch in öffentlichen Sammlungen, darunter im Landtag und Kultusministerium Nordrhein-Westfalen sowie in den Städten Bochum, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen und Lünen.
