Pferde-Kutsche, Federzeichnung von Rudolf Zender, gerahmt

Rudolf Zender (1901-1988) Starke Beschädigung des Blattes, eingerissen, Feuchtigkeitsschäden

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Rudolf Zender, geboren am 27. Juni 1901 in Rüti ZH und verstorben am 24. November 1988 in Winterthur, mit dem bürgerlichen Namen Rudolf Zehnder, war ein renommierter Schweizer Künstler, der als bedeutender Vertreter der Schweizer Malerei gilt und als herausragendster Maler aus Winterthur des 20. Jahrhunderts angesehen wird.

Zenders Vorfahren waren Bauern, während sein Vater die landwirtschaftliche Tradition verließ und als Oberstufenlehrer arbeitete. Der Familienname Zehnder ist mit dem mittelalterlichen Steuersystem “Zehnten” verbunden. Die mütterliche Linie betrieb eine Stickereimanufaktur in Teufen im Appenzell, wo seine Mutter als Handarbeitslehrerin tätig war.

Rudolf Zender wurde im Zürcher Oberland geboren und verbrachte seine frühe Kindheit mit seinen drei Schwestern in Fägswil-Rüti, wo sein Vater als Lehrer arbeitete. Die Familie zog 1908 nach Winterthur, wo Rudolf die Schule besuchte und später Mitglied der Studentenverbindung Vitodurania wurde. Seine erste Berührung mit Kunst erlebte er durch eine Klassenkameradin und die Gemäldesammlung ihrer Eltern, Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler, die später seine Förderer wurden.

Nach seinem Schulabschluss begann Zender zunächst ein Geschichtsstudium in Zürich und Heidelberg, obwohl sein Interesse bereits der Kunst galt. In Heidelberg widmete er sich zunehmend dem Zeichnen und Malen, inspiriert von der Natur. Nach dem frühen Tod seiner Mutter entschied er sich für eine Ausbildung zum Primarlehrer, die er abschloss, bevor er eine Stelle als Sekundarlehrer antrat. Mit seinem ersparten Geld reiste er nach Frankfurt am Main und später nach Paris, wo er endgültig den Entschluss fasste, Maler zu werden.

Dank eines Ausbildungsstipendiums der Stadt Winterthur studierte Zender in Paris bei Roger Bissière, einem Schüler von Georges Braque, an der Académie Ranson. Während seines Aufenthalts in Paris lernte er auch den Maler Carl (Charles) Montag kennen und wurde in dessen Haus in Meudon aufgenommen. Trotz seiner künstlerischen Entwicklung erlitt Zender eine schwere Lungenkrankheit, die einen Kuraufenthalt in Davos-Clavadel erforderlich machte.

Nach seiner Rückkehr aus Paris wurde Zender Mitglied der Künstlergruppe Winterthur und feierte 1934 mit seiner ersten Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur Erfolge. Während des Zweiten Weltkriegs verbrachte er die Kriegsjahre in Winterthur und erhielt schließlich den E.G. Bührle-Preis, der seinen Durchbruch als Maler markierte.

Nach dem Krieg pendelte Zender zwischen Paris und Winterthur und pflegte Künstlerfreundschaften mit anderen bekannten Persönlichkeiten wie Ernst Leu, Heinz Keller und Germaine Richier. Sein Werk zeichnet sich durch eine gegenständliche Darstellung aus, die oft das Einfache und Alltägliche darstellt, jedoch mit einer bemerkenswerten Sensibilität für Atmosphäre und Licht. Rudolf Zender verstarb am 24. November 1988 in Winterthur, wo er bis zu seinem Tod aktiv malte und seine Werke ordnete.

Maße

26,5×33 cm

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