Porträt eines Herren, Rudolf Böttger, 1946, Gemälde

Einige Altersspuren, Farbabplatzer

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Rudolf Böttger wurde am 4. Juli 1887 in Tachau geboren und verstarb am 28. Januar 1973 in Regensburg. Er war ein österreichischer Maler, dessen Werke sowohl für ihre künstlerische Qualität als auch für ihre Verstrickung in die politischen Ereignisse seiner Zeit bekannt sind.

Ausbildung und erste Erfolge:

Böttger begann seine künstlerische Ausbildung von 1905 bis 1910 an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter der Anleitung von Franz Rumpler und Alfred Cossmann. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Akademie der Bildenden Künste in München im Jahr 1910 ließ er sich 1911 als freischaffender Künstler in Wien nieder.

Während des Ersten Weltkriegs diente er als Offizier in Russland und erlitt mehrere Verwundungen. Nach dem Krieg wurde er Mitglied der Wiener Künstlergenossenschaft und beteiligte sich ab 1919 an Kollektivausstellungen im Künstlerhaus.

Zeit des Dritten Reichs:

Bereits vor 1938 war Böttger als illegales Mitglied der NSDAP aktiv, was er auf seine sudetendeutsche Herkunft zurückführte. Nach dem Anschluss Österreichs übernahm er führende Positionen in der Kunst- und Kulturpolitik des Regimes. Er wurde für die Malerei im Gaukulturrat Wiens zuständig und nahm repräsentative Aufgaben wahr, darunter die Teilnahme an Empfängen des Gauleiters Baldur von Schirach. Seine Mitgliedschaft ermöglichte ihm eine umfangreiche Teilnahme an den Großen Deutschen Kunstausstellungen in München.

Böttger pflegte enge Beziehungen zu anderen Persönlichkeiten des damaligen Kulturlebens, darunter Franz Karl Ginzkey, Josef Weinheber und Wilhelm Fraß. Trotz der Niederlage im Krieg und der Zerstörung seines Ateliers und seiner Wohnung in Wien durch die Kämpfe gegen die Rote Armee im Jahr 1945, blieb Böttger seinen NSDAP-Aktivitäten treu und distanzierte sich auch nach 1945 nicht von seinem früheren Engagement.

Nach 1945:

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Böttger aufgrund seiner Verwundungen zunächst in ein Lazarett bei Deggendorf und später in ein Militärkrankenhaus nach Metten gebracht. Ab 1948 durfte er offiziell wieder nach Österreich reisen und besuchte dort regelmäßig Freunde und Bekannte, die er auch porträtierte.

In den 1950er Jahren hielt sich Böttger längere Zeit bei seiner Förderin Ulla Ekman in Schweden auf. Ab 1950 erhielt er vermehrt Aufträge für Kunst am Bau in Deutschland, die ihm durch befreundete Architekten vermittelt wurden.

Im Jahr 1952 zog Böttger nach Regensburg, wo er bis zu seinem Tod lebte. Er zog sich aus dem öffentlichen Kulturleben zurück, da er sich in seinen künstlerischen Vorstellungen nicht mehr vertreten sah.

Spätere Kontroversen:

In den 1960er Jahren erhielt Böttger trotz Berufsverbots den Auftrag zur Gestaltung der Evangelischen Pauluskirche in Wien. Seine dortigen Fenster, die Jesus als arischen Jüngling darstellen und antisemitische Darstellungen enthalten, wurden später verhüllt und schließlich ausgetauscht.

Mitgliedschaften und Ausstellungen:

Böttger war Mitglied der Wiener Künstlergenossenschaft, der Reichskammer der bildenden Künste und später des Berufsverbands Bildender Künstler in Regensburg sowie der Münchner Alten Künstlergenossenschaft. Er nahm an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen teil, darunter die Biennale di Venezia 1925 und die Großen Deutschen Kunstausstellungen in München während des Dritten Reichs.

Maße

34×27 cm

Medium

Öl auf Hartfaserplatte

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