Studie eines Wanderers, Josef Engelhart

Josef Engelhart (Wien 1864 - 1941 Wien)

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Josef Anton Engelhart wurde am 19. August 1864 in Wien geboren und verstarb am 19. Dezember 1941 in derselben Stadt. Er war ein österreichischer Maler und Bildhauer und spielte eine bedeutende Rolle in der Kunstszene Wiens um 1900. Zudem zählt er zu den Mitbegründern der Wiener Secession.

Josef Engelhart entstammte einer Familie von Künstlern. Seine Eltern waren der Fleischer Josef Anton Engelhart (1838–1900) und Maria Apfelthaler (1842–1933). Er wuchs in Erdberg auf und besuchte zunächst die Oberrealschule in der Radetzkystraße, bevor er an der Akademie der bildenden Künste Wien und später an der Akademie der Bildenden Künste München studierte. Dort wurde er von renommierten Lehrern wie Gabriel von Hackl, Johann Caspar Herterich und Ludwig Löfftz unterrichtet.

Nach seiner Rückkehr nach Wien im Jahr 1887 schloss sich Engelhart der Künstlervereinigung Hagengesellschaft an und wurde Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens. Seine Werke wurden erstmals 1888 in Wien ausgestellt. Später unternahm er Reisen nach Paris und Spanien, bevor er sich endgültig in Wien niederließ.

Engelhart war ein wichtiger Vertreter der Wiener Secession, einer Bewegung, die sich von den konservativen Strömungen des Wiener Künstlerhauses abspaltete. Er übernahm sogar zeitweise die Präsidentschaft dieser Vereinigung. Seine intensive Reisetätigkeit und sein Organisationstalent trugen wesentlich zum Erfolg der Secession bei.

Als Künstler widmete sich Engelhart vor allem der Darstellung des Menschen in seinen Werken, sei es in Akten, Porträts oder Gesellschaftsszenen. Seine Malerei war von der französischen Impressionismus beeinflusst, was sich besonders in seiner Behandlung von Farbe und Licht zeigt.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs engagierte sich Engelhart aktiv für die Verwundeten und meldete sich freiwillig als Kriegsmaler an die Front. Seine Werke aus dieser Zeit spiegeln das Leid und Elend des Krieges wider.

Trotz seines einstigen Ruhmes geriet Engelhart nach seinem Tod zunehmend in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren wurde sein Werk wiederentdeckt und erhält wieder mehr Aufmerksamkeit. Seine Tochter Elisabeth war mit dem Physiker und Erfinder Robert von Neumann-Ettenreich verheiratet, bekannt unter dem Namen Robert Ettenreich nach 1919.

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