Weite Landschaft, Gemälde von Jakob Edwin Bachmann

Jakob Edwin Bachmann (1873-1957)

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Jakob Edwin Bachmann wurde am 18. August 1873 in Zürich als Sohn eines angesehenen Rechtsanwalts und bekannten Strafverteidigers geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Zürich, doch schon früh zeigte sich seine Neigung zur Kreativität, die ihn schließlich dazu führte, die Kunst der Lithographie zu erlernen. Nach Abschluss seiner Ausbildung begab er sich auf Reisen und fand Anstellungen, die seiner künstlerischen Begabung entsprachen. Als begeisterter Bewunderer der Naturwunder verbrachte er jede freie Minute an renommierten Kunstakademien in Leipzig und München. Später bereicherte er sein Wissen durch Aufenthalte in Paris, wo er an der École des Beaux-Arts Malerei und Zeichnen studierte.

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz heiratete er Pauline Leonhard und gründete eine Familie. Aus dieser Ehe gingen seine Kinder Gertrud, Edwin Paul und Edwin Karl hervor. Parallel dazu übernahm er die Leitung der angesehenen Firma Pfister+Meier für Dekorations- und Theatermalerei in Richterswil, während er sich privat immer mehr der Malerei widmete. Er kopierte Gemälde berühmter Meister, fertigte Porträts von Verstorbenen nach Fotografien für Kunden an und entwickelte schließlich seinen eigenen Stil, der Landschaften, Stillleben und religiöse Szenen umfasste.

1913 erhielt er den Auftrag, sakrale Bilder für den Neubau der Kirche in Richterswil zu malen, was seine künstlerische Anerkennung weiter steigerte. Während des Ersten Weltkrieges wurde er durch den Militärdienst in seiner künstlerischen Tätigkeit unterbrochen, und die Schließung der Firma Pfister+Meier aufgrund von Lieferproblemen aus dem Ausland verschärfte die finanzielle Lage. Der Tod seiner ersten Frau Pauline im Jahr 1915 und die darauffolgende Schaffenskrise ließen ihn als “grauen Bachmann” bekannt werden, da seine Bilder nun wenig Licht zeigten und er mit inneren Zweifeln zu kämpfen hatte.

Ein Jahr nach dem Verlust von Pauline heiratete Jakob Edwin die Krankenschwester Fanny Flütsch, mit der er fünf Söhne hatte: Hans, Walter, Werner, Hermann und Rudolf. Inspiriert von seiner zweiten Frau, widmete sich Bachmann nach dem Krieg endgültig der Malerei und zog mit seiner Familie nach Weesen, wo er die Natur und die Berglandschaften rund um den Walensee erkundete und auf Leinwand festhielt. Sein Interesse an Menschen und Tieren führte ihn zur intensiven Beschäftigung mit der Bildnis- und Figurenmalerei.

1923 fand er Anstellung bei der Firma Alois Eberhard, Theatermalerei, Weesen, wo er seine künstlerische Gestaltungskraft weiter entfalten konnte. Seine Familie und die Malerei waren sein Lebensinhalt, und er wurde zunehmend für sein Können als Porträtmaler geschätzt. 1929 zog die Familie nach Pfäffikon am Zürichsee, wo Bachmann seine künstlerische Tätigkeit fortsetzte und viele seiner Werke als Postkarten in die ganze Welt verschickt wurden.

Ein weiterer Schicksalsschlag traf ihn im Jahr 1940 mit dem Tod seiner zweiten Frau Fanny. Bis 1947 lebte und arbeitete er alleine, dann zog er zu seinem Sohn Werner und dessen Familie nach Freienbach SZ. Bis 1952 malte er intensiv an seiner Staffelei und verstarb schließlich im Januar 1957 im Alter von 84 Jahren. Seine letzte Ruhestätte fand er neben seiner Frau Fanny auf dem evangelischen Friedhof in Wollerau.

Jakob Edwin Bachmann hinterließ ein beeindruckendes künstlerisches Erbe und wurde posthum in Gedenkausstellungen, darunter eine in Pfäffikon/SZ im Jahr 1985, geehrt. Er war der Vater von Edwin Paul Bachmann, Edwin Carl Bachmann und Hermann Bachmann sowie der Großvater von Ursula, Werner und Anna Maria.

Quelle: https://www.kunstmaler-bachmann.ch/jakob-edwin-bachmann-1873-1957

Maße

83×102,5 cm; 58,5×78,5 cm

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