Friedrich Felger
Friedrich Felger (1882–1960) war ein vielseitiger Künstler, Illustrator, Designer und Schriftsteller aus Waiblingen, der von 1915 bis 1934 als erster Direktor der Weltkriegsbücherei, der heutigen Bibliothek für Zeitgeschichte, tätig war. Felger studierte Malerei in Stuttgart und München, nahm an Ausstellungen in Berlin teil und gestaltete Buchausstattungen für verschiedene Verlage. Von 1905 bis 1910 arbeitete er als Entwerfer für die Silberwarenfabrik Bruckmann & Söhne in Heilbronn und war anschließend freischaffend als Maler und Illustrator in Berlin tätig. Später schloss er sich als Werbegrafiker der Firma Heinrich Franck Söhne an.
Im Jahr 1915 übernahm Felger seine bedeutendste berufliche Aufgabe, als der Ludwigsburger Kaffeefabrikant Richard Franck ihn mit der Leitung seiner privaten Kriegssammlung betraute. Felger formte die Sammlung in den Folgejahren entscheidend und machte sie zu einer der größten privatfinanzierten Kriegssammlungen des Deutschen Reichs. Nach dem Umzug der Sammlung nach Stuttgart wurde sie 1921 im Schloss Rosenstein der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Felger setzte sich zudem dafür ein, die Sammlung in der politischen Auseinandersetzung um die deutsche Kriegsschuld im Versailler Vertrag einzusetzen und zeigte in verschiedenen Ausstellungen und Abendvorträgen Materialien, die die alliierte Propaganda und die „Kriegsschuldfrage“ beleuchten sollten. Er organisierte 1925 eine große Tagung zur Propaganda im Krieg und publizierte 1929 den Sammelband Was wir vom Weltkrieg nicht wissen, bei dem bekannte Autoren wie Gottfried Benn beitrugen.
In den 1930er-Jahren verlor Felger zunehmend seinen Einfluss auf die Weltkriegsbücherei und war schließlich ab 1931 nur noch geschäftsführend tätig. Nach der NS-Machtübernahme trat Felger in die NSDAP ein, wurde aber 1934 vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Über seine Tätigkeit nach 1934 ist wenig bekannt; er engagierte sich unter anderem beim Aufbau einer NSDAP-Ortsgruppe und veröffentlichte 1937 Das Buch von Jesus Christus. Eine Evangelienharmonie.
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Bei den Gärtnereien im Forst 1910 | Gemälde von Friedrich Felger
Friedrich Felger (1882-1960)
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