Sepp Vees
Sepp Vees, eigentlich Wolfgang Vees, wurde am 11. November 1908 in Gundershofen geboren und verstarb am 1. Dezember 1989 in Weissach-Flacht. Er war ein angesehener deutscher Künstler und Sohn eines Lehrers. Vees besuchte das Karlsgymnasium in Stuttgart, wandte sich jedoch früh der Malerei zu und arbeitete zunächst als Autodidakt in seiner Heimat auf der Schwäbischen Alb. Auf Drängen seines Vaters nahm er 1926 das Studium an der Akademie der bildenden Künste Kassel auf, wo er als Meisterschüler bei Georg Burmester lernte.
Nach Studienaufenthalten in der Nähe von Worpswede und in Berlin studierte er von 1929 bis 1932 an der Akademie der schönen Künste in Stuttgart, wo er Schüler von Robert Breyer war. Aufgrund der Einschränkungen im Kunstbetrieb nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zog sich Vees 1933 von Stuttgart nach Flacht zurück. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Soldat in Frankreich und Russland. Nach seiner Rückkehr aus englischer Kriegsgefangenschaft, die er in Ostfriesland verbrachte, lebte er wieder als freischaffender Künstler in Flacht.
Er unternahm zahlreiche Studienreisen nach Italien, Holland, Belgien, Frankreich (insbesondere in die Bretagne), Österreich, England, Türkei und Tunesien. 1952 wurde er Mitglied der Freien Gruppe Stuttgart, und 1958 war er Gründungsmitglied der Sindelfinger Sezession.
Vees definierte sich selbst als expressiven Maler, inspiriert von den Farben Paul Cézannes und der Spontaneität von Max Slevogt, Lovis Corinth und Max Liebermann. Neben seinen Gemälden schuf Sepp Vees zahlreiche Betonglasfenster, bleiverglaste Fenster, Mosaiken und Sgraffiti an öffentlichen Gebäuden und Kirchen.
Vees starb 1989 in seiner Wahlheimat Flacht. 1995 gingen 40 Bilder aus seinem Nachlass als Schenkung an die Gemeinde Weissach und sind seit 2000 in der Galerie Sepp Vees im alten Schulhaus Flacht zu sehen. 2008 wäre Sepp Vees 100 Jahre alt geworden, was mit zwei Ausstellungen (Gedächtnis- und Verkaufsausstellung) gefeiert wurde.
1929 war Vees Gründungsmitglied der Stuttgarter Neuen Sezession, die als Nachfolger der Stuttgarter Sezession gilt. Zu der Gruppe gehörten neben Vees auch Manfred Pahl, Wilhelm Geyer, Manfred Henninger, Alfred Lehmann und Gustav Schopf, die der Künstlerbewegung des expressiven Realismus und der ”Verschollenen Generation” zugerechnet werden. Sepp Vees nahm an zwei der drei großen Ausstellungen der Gruppe in den Jahren 1931 und 1932 teil; die erste Ausstellung fand am 20. August 1929 in Stuttgart statt.
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Stillleben | Gemälde von Sepp Vees | Sindelfinger Sezession
Sepp Vees (1908-1989)